Festplatte schneller defragmentieren: Tipps, um Defrags abzukürzen (2024)

Das PC-Tuning-Mittel "Defragmentieren" ist heutzutage nicht mehr so wichtig wie einst, um das PC-Tempo zu erhöhen oder um es beizubehalten. Denn man sollte nur Festplatten defragmentieren – die viel schnelleren SSDs, die Festplatten als Bootmedien abgelöst haben, brauchen kein Defrag. Es nützt ihnen in Sachen Tempo nicht und sorgt bei ihnen sogar für einen Verschleiß. Haben Sie aber noch eine oder mehrere Festplatten im Einsatz, empfiehlt sich von Zeit zu Zeit eine Defrag-Behandlung.

Die ferromagnetischen Disks entfalten dadurch im Idealfall ihr maximal mögliches Tempo. Die Transferraten halten dann zwar noch immer nicht mit jenen von selbst mittelprächtigen SSDs mit, doch immerhin nagt keine Performance-Drossel an der internen oder externen Peripherie.

Dauert Ihnen das Defragmentieren zu lange? Wir haben einige Tipps zusammengestellt, mit denen es schneller geht. Das entspricht Tuning für das Tuning: Optimierungen sind so fixer abgeschlossen und Sie können Ihre HDD-Platte(n) mit dem ruhigen Gewissen, sie gewartet zu haben, verwenden.

Gute Defragmentierer bringen verschiedene

mit, also Sortierstrategien für Ihre Daten. Schauen Sie in einem Drop-down-Menü oder in einer Dokumentation nach, welcher Algorithmus besonders flott zu Werke geht, und nutzen Sie ihn. Maximale Boosts sind damit nicht drin: Sie machen Ihre Platte mit einer solchen Technik nicht auf eine Weise schneller, wie es möglich wäre. Doch reicht das vielleicht schon.

Ein Vorschlag: Defragmentieren Sie mit einer gründlichen Methode selten und mit einer weniger gründlichen, aber schnellen Methode häufiger. Bei

etwa ist, gemäß der offiziellen und lesenswerten

, die Stealth-Sortiervariante besonders performant in ihrer Ausführung.

Wenn eine Defragmentierung mit maximalem Speed durchlaufen soll, dann belasten Sie Ihren PC nicht extra, indem Sie währenddessen an ihm arbeiten. Die Verwendung etwa einer

(VM) könnte aufgrund eines nebenher laufenden Defrags zur Performance-Qual geraten. Festplatten sind immerhin im Vergleich zu SSDs schlecht darin, parallele Anfragen respektive Anforderungen zur gleichen Zeit zu bearbeiten, ohne dass das Tempo leidet; Stichwörter sind die relativ niedrigen Datenraten und eine niedrigere Queue Depth (QD, Warteschlangentiefe).

Des Weiteren würde, wenn Sie Ihren PC im Sinne des Multitaskings nutzen, eine Defragmentierung womöglich auf längere Verarbeitungszeiten kommen. Das Genannte bezieht sich darauf, dass die ablaufenden Aufgaben auf der HDD stattfinden, samt VM-Datei-HDD-Präsenz.

Es ist denkbar, eine HDD-Defragmentierung ausführen zu lassen, wenn Sie keine HDD-Zugriffe und allenfalls SSD-Zugriffe tätigen, sofern eine SSD als weiteres Speichermedium zum Einsatz kommt. Es bietet sich ferner eine Defrag-Behandlung an, wenn Sie abwesend sind oder in der Nacht, wenn also keine Nutzerinteraktionen erfolgen.

Nehmen Sie davon Abstand, alle Partitionen zu defragmentieren. Nehmen Sie sich nur diejenigen logischen Speicherabschnitte Ihrer Platte vor, die gerade für Sie wichtig sind. Dann ist es mit dem Defrag-Prozedere schneller vorbei.

Eine große Festplatte partitionieren Sie eventuell, um kleinere Bereiche defragmentieren zu können. Hierfür bietet sich die Windows-eigene

an, die Sie mit Windows-R und dem Befehl diskmgmt.msc aufrufen. Alternativ nutzen Sie das kostenlose

für das Aufteilen Ihres Laufwerks.

Die ISO-Datei einer Linux-Distribution soll mit ihren Bestandteilen konsolidiert, also zusammenhängend, vorliegen, weil Sie sich davon flottere Bootzeiten in einer virtuellen Maschine versprechen? Oder eine ebenfalls Gigabyte-große Videodatei soll derart optimiert auf dem Laufwerk abgelegt sein? Solche Elemente würden Sie im Rahmen einer vollständigen Defragmentierung Ihres PCs oder einer Partition erwischen. Doch defragmentieren Sie dabei auch alles andere mit. Dies ist zwar gut für das Tempo insgesamt, ist aber nicht nötig, wenn Sie akut lediglich volle Lese-Performance im Hinblick auf bestimmte Files brauchen. Wer Zeit sparen will, nimmt sich nur diese im Defrag-Kontext zur Brust.

Das Defragmentieren einzelner Dateien ist mit Windows-Bordmitteln (dfrgui.exe) nicht möglich. Hierfür brauchen Sie einen externen Defragmentierer. Je nach Anwendung laden Sie eine oder mehrere Dateien in Ihr Defrag-Tool ein, indem Sie im Explorer das Kontextmenü der gewünschten Files aufrufen. Oder Sie bemühen einen Menüpunkt in der Oberfläche Ihres Defragmentierers. Es lassen sich auf diese Art und Weise häufig auch Ordner samt aller ihnen innewohnenden Files defragmentieren.

Eine propagierte Game-Defrag-Funktion von Defragmentierern soll Spiele-(EXE-)Dateien defragmentieren und arbeitet auf der Ebene einzelner Files. Damit tunen Sie nicht nur die Dateisystem-Elemente von Spielen, sondern prinzipiell jegliche – die Nutzung von so etwas bietet sich als Alternative zu einer regulären "Single-File-Defragmentierung" an, wobei der Speed-Erhöhungs-Effekt identisch oder ähnlich ausfällt.

Im obigen Artikel-Absatz haben wir sozusagen eine Opt-in-Defragmentierung beschrieben, wobei Sie eine oder mehrere zu optimierende Dateien auswählen. Das Gegenteil davon ist ebenfalls möglich: eine Opt-out-Defragmentierung. Schauen Sie in Ihrem Defragmentierer nach, ob es eine Option gibt, um Ausschlüsse hinsichtlich nicht zu berücksichtigender Dateien und Ordner festzulegen. Wenn Sie von ein paar Inhalten wissen, dass sie nicht unbedingt defragmentiert werden müssen, weil sie den Tuning-Vorgang ausschweifend gestalten würden, klammern Sie sie nach Möglichkeit aus. Unter solchen Content fallen Dateien, die stark fragmentiert und/oder enorm groß sind.

Eine Defragmentierung nehmen Sie vor allem dann als langwierig wahr, wenn Sie sie durchführen, während Sie am Rechner zugange sind. Lassen Sie sie mithilfe eines Timers zu einer Uhrzeit starten, zu der Sie nicht am Gerät sind, nervt Sie das Tuning womöglich weniger.

Manche Defragmentierer sind imstande, zu Leerlaufzeiten zu defragmentieren, wenn Sie Ihren PC seit einigen Minuten nicht nutzen. Dem kostenlosen

ist das abhandengekommen, das entsprechende Feature ist nun ein exklusiver Vorteil der Pro-Version der Anwendung. Ohne eine Geldzahlung erhalten Sie so etwas aber noch im Rahmen von

.

Es empfiehlt sich, irgendwann die Zeit für eine vollständige Defragmentierung aufzubringen, also für eine, die nicht bloß in Sauseschritt-Manier vorgeht. Dann ist die Platte geordnet und künftige (schnellere und oberflächlichere, aber auch langsamere und gründlichere) Defrags benötigen weniger Zeit. Wiederholte Defrags sind sinnvoll, wenn durch PC-Aktivitäten neue, ungeordnete Fragmente hinzugekommen sind, die sich nicht immer vermeiden lassen.

Grob gesprochen verfolgt jeder Defragmentierer sein eigenes Konzept. Wenn Sie sich für einen Defragmentierer entschieden haben, lassen Sie nach dessen Nutzung nicht gleich einen weiteren über Ihre Platte laufen. Denn die andere Applikation würde ihre eigene Sortierlogik anwenden und das, was die zuvor verwendete Lösung geleistet hat, über den Haufen werfen.

Einige Defragmentierer gestatten es Ihnen, dass Sie ihre Prozess-Priorität (EXE-Datei im RAM, Arbeitsspeicher) festlegen. Im Sinne flotter Defrags sollten Sie die Standard-Stufe nicht auf eine niedrigere senken.

Eine abgeschwächte Stufe ist wiederum gangbar, sofern Sie am PC halbwegs performant Multitasking betreiben wollen, also nebenher zu einem Defrag aktiv am Rechner etwas tun möchten. Abhängig von der zugewiesenen Priorität ist die CPU-Ressourcen-Nutzung austariert.

Bei

etwa stellen Sie eine Drossel in Sachen Megabyte-pro-Sekunde-Transferrate ein: Damit ein Defrag zu seiner Laufzeit den Arbeitsfluss am Rechner nicht bremst, lässt sich eine entsprechende Limitierung konfigurieren. Soll ein Defrag möglichst in Windeseile abgeschlossen sein, sollten Sie von so etwas keinen Gebrauch machen – beziehungsweise sollten Sie Entsprechendes, sofern zugeschaltet, deaktivieren.

Es ist verschenkte Mühe, SSDs zu defragmentieren: Mehr Tempo ist bei ihnen dadurch nicht drin, obgleich das Prozedere bei ihnen analog zu Festplatten Zeit ins Land gehen lässt. Verzichten Sie darauf, eine SSD mit einem Defrag zu behandeln. Weil ein solches bei ihnen unnötig ist, erwägen Sie eventuell, von einer Festplatte auf eine SSD umzusteigen. In Sachen Boot-Laufwerk sollten Sie das auch jenseits des Themas Defrag tun, sofern noch nicht geschehen, weil Sie das mit grandios besseren Zugriffszeiten und Transferraten belohnt.

Auch eine externe HDD durch eine externe SSD auszutauschen, wirkt sich positiv auf die Performance aus und macht Defrags überflüssig. Bei externen SSDs als transportablen Datengräbern gilt, dass Sie das PPG-Verhältnis beachten sollten (Price Per Gigabyte, den Preis pro Gigabyte) – (externe) SSDs sind pro Gigabyte im Vergleich zu ferromagnetischen Disks noch immer relativ teuer.

Mit dem Tool "

" defragmentieren Sie mehrere mit Häkchen ausgewählte Laufwerke wahlweise sequenziell, also nacheinander; so ist es der Standard. Oder Sie wickeln die Optimierungen parallel ab.

Hierfür ändern Sie eine Einstellung: Unter "Extras > Optionen" setzen Sie im Bereich "Allgemein" ein Häkchen vor "Simultanes Defragmentieren von Festplatten". Es bietet sich an, hiermit im Sinne von mehr Speed zu experimentieren.

Eventuell gerät das Ergebnis einer Defragmentierung schlechter, wenn Sie währenddessen Dateien erstellen, kopieren, verschieben oder löschen – auf dem gewarteten Medium.

Um nicht noch einmal defragmentieren zu müssen, dann mit ordentlichem Resultat, vermeiden Sie die genannten Dinge. Sobald das Defragmentieren abgeschlossen ist, können Sie die aufgezählten Dateisystem-Operationen wiederum angehen.

Liegt genügend freier Speicherplatz in Form von entsprechenden Sektoren am Stück vor, ist dem fragmentierten und damit dem gebremst ablaufenden Schreiben vorgebeugt. Das Defragmentieren bloß des freien Speichers hierfür geht schneller, als (auch) die real vorhandenen Dateien zu defragmentieren. Ziehen Sie es in Erwägung, mit Ihrer Defrag-Lösung (zunächst mal) nur den freien Plattenplatz zu konsolidieren. Damit erreichen Sie zwar keine Gewinne in puncto Lese-Performance gespeicherter Files, doch dem möglichst flotten Ablegen neuer Files auf dem Massenspeicher leisten Sie auf diese Weise Vorschub.

Der Windows-eigene Defragmentierer lässt sich sowohl über das bekannte grafische Fenster (aufzurufen mit Windows-R, dem Befehl dfrgui und der Eingabetaste) als auch über die

nutzen. Wollen Sie die Anwendung im Schnellzugriff haben, richten Sie einen solchen mit dem Tool "

" her. Die Freeware von Sordum erlaubt es, in das Kontextmenü Ihrer Laufwerke einen Aufrufverweis für den Defragmentierer einzubauen, wobei Sie über den einziehenden Link die Kommandozeilen-Version des OS-Bordmittels starten.

Wollen Sie flott defragmentieren, ist die Windows-interne Lösung unter Umständen geeignet, eine externe Alternative mit als rasant ausgewiesenem Algorithmus prescht hier aber eher voran. Da, wie oben bereits im Artikel angeklungen ist, mehrere Defragmentierer kontraproduktiv sind, deaktivieren Sie eventuell die Automatik des Windows-Defragmentierers. Dies bietet sich an, wenn Sie eine substituierende Third-Party-Lösung nutzen. In der Folge funkt dfrgui.exe mit seinem Scheduler, der einen OS-internen Konsolidierungs-Algorithmus für den Datenbestand auslöst, garantiert nicht mehr dazwischen.

ist ein Beispiel für eine Defrag-Anwendung, die die Windows-Defragmentierung auf Wunsch abschaltet. Sie ist nach dem Aktivieren der zugehörigen Einstellungsoption zwar noch startfähig, doch ihre geplanten Optimierungszyklen sind auf Eis gelegt.

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